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DIGITALE KOMPETENZ(EN)
Die
Digitalisierung von Information hat die Berufswelt der Information Professionals in ihren Grundfesten erschüttert, zumal sie nicht als Folge
einer Innovation von innen über die Zunft kam, sondern von außen von den Computer- und Informationstechnikern. Diese begannen in den 90er
Jahren zudem, die "EDV" in "Informationsmanagement" umzubenennen, wodurch sie eine Identitätskrise bei den Information Professionals
auslösten (die u.a. mit der neuen Bezeichnung "Wissensmanager" zu überwinden versucht wurde).
Andererseits hat die Digitalisierung
die auseinander strebenden Richtungen wie Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesen wieder näher zusammengeführt, indem digitale
Kompetenzen zur Voraussetzung für jeglichen Umgang mit Medien, Daten und Inhalten wurden.
Digitale Kompetenzen umfassen
Computer-Kompetenz und Medienkompetenz und somit das Wissen und die Fähigkeiten für einen erfolgreichen Umgang mit digitalen Technologien,
Internet und digitalen Medien.
(a) Computer-Kompetenz setzt sich aus Hardware- und Software-Kompetenz zusammen. Dabei
geht es einerseits um die Bedienung der Geräte wie PC, Server, Laptop, Smartphone und ihrer Ein- und Ausgabegeräte. Zu diesem Wissen
zählt unter anderem, wo man welche Geräte an den Rechner anschließt. Andererseits geht es um die Bedienung der auf den Geräten
installierten Software wie Betriebssystem, Office-Programme, Server-Software und Spezialsoftware (z.B. für die Finanzbuchhaltung). Zu diesem
Wissen zählt unter anderem auch, wie man Software installiert, aktualisiert und deinstalliert.
(b) Medienkompetenz
umfasst jenes Wissen und jene Fertigkeiten, wie man mit Medien(technologie) umgeht, sodass man sich Zugang zu den Inhalten verschaffen, mit den Medien
interagieren und schließlich eigene Inhalte vermitteln kann. Dabei ist ein kritischer Zugang zu den Inhalten der Medien von großer
Bedeutung, will man nicht von den Medien gesteuert oder manipuliert werden. Zu diesem Wissen zählt z.B. das Wissen um den Schutz der
Privatsphäre und personenbezogener Daten.
Damit lassen sich moderne Informations- und Kommunikationstechniken beherrschen. Daher
wird digitale Kompetenz künftig eine Voraussetzung für den erfolgreichen Berufseinstieg bilden. Als Konsequenz daraus hat die EU-Kommission
eine Strategie und ein Maßnahmenpaket zur Förderung der digitalen Kompetenzen vorgeschlagen. Kernpunkte sind verstärkte IT- und
PC-Ausbildung an Schulen, bessere IKT-Fortbildung der Lehrer, Förderung des computergestützten Lernens (eLearning) und höhere Mittel
für die Ausstattung der Schulen mit Hard- und Software. Demnach gehören zum digitalen Klassenzimmer:
• Hardware (z. B. Laptops, Netbooks, UMTS-Sticks, Netzwerke, Server etc.)
• Breitbandiger Internetzugang
• Basis-Software (z. B. Betriebssystem, Büroanwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation
und Präsentation)
• Lehr- und Lernsoftware (multimediale Lernmaterialien, internetbasierte Anwendungen,
Schulmanagementsoftware etc.)
• Virtuelle Teamräume (Web 2.0 Funktionen, Kommunikationssoftware wie Messenger,
Videochats/-konferenzen)
• Betriebs- und Wartungskonzept
Digitale Kompetenzen sind schon heute aus vielen Berufen und der Freizeit nicht mehr wegzudenken. Und auch für die aktive Teilhabe
in einer demokratischen Gesellschaft und für das lebenslange Lernen zur Entwicklung neuer Kompetenzen sind sie unentbehrlich geworden.