Sehr geehrte ÖGDI-Mitglieder,

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

Nachfolgend der erste ÖGDI-Newsletter im neuen Jahr mit Informationen aus der Welt der "Information & Dokumentation". (Dieser Newsletter ergeht an 193 Abonnenten.)

Wenn Sie unsere bisherigen Newsletters nicht bekommen haben, so finden Sie die Ausgaben des Jahres 2015 unter unserer "Terminübersicht": http://oegdi.at/terminuebersicht/

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ÖGDI "Update":

"Karl Kraus – Vom Archiv zur Online-Ressource"

Vortrag von Dr. Katharina Prager (Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie)

am Dienstag, 12.01.2016, 16:00 bis 18:00 Uhr,
im Vortragsraum der Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH,
1020 Wien, Raimundgasse 1/3, 2. Stock

Anmeldung unter http://doodle.com/poll/dmn5vcbchdxsx29r

Die weiteren Termine und Themen unserer Vortragsreihe finden Sie unter
http://oegdi.at/oegdi-update-2016/

Freier Eintritt für ÖGDI-Mitglieder. Für Nicht-Mitglieder entsteht ein Unkostenbeitrag von 5 Euro pro Veranstaltung.

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6. Digitale Bibliothek

Vernetzte Welten

25.– 26. Februar 2016, am RESOWI Zentrum der Karl-Franzens-Universität Graz
http://conference.ait.co.at/digbib/index.php/digbib2016/digbib2016

In den letzten Jahren ist die Anzahl der digitalen Sammlungen in kulturellen, wissenschaftlichen und bildenden Einrichtungen sehr rasch gestiegen. Neue Technologien ermöglichen die kostengünstige Errichtung digitaler Bibliotheken, die einem breiten internationalen Publikum die Forschungsergebnisse im virtuellen Raum zugänglich machen.

Fragen der Konservierung, Pflege und fachgerechten Erschließung der digitalen Sammlungen bleiben bestehen. Die geöffneten digitalen Kommunikationskanäle bieten zudem neue Möglichkeiten der Vernetzung, Kollaboration und kreativen Wiederverwendung. Zählt dieses digitale Kulturerbe nun auch zu unserem öffentlichen Gut, und ist es in einer immer stärker differenzierten, komplexen Lebenswelt nicht am besten langzeitgesichert, wenn es unter Open Access publiziert wird? Diese Fragen und Optionen werden im Rahmen der 6. „Digitalen Bibliothek“ diskutiert.

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4. DGI-Konferenz

„Erfahrung reloaded - Vom Mundaneum zum Web of Everything“

am 19. und 20. Mai 2016  in Frankfurt am Main

Die DGI-Konferenz verfolgt die Spuren von Informationswissenschaft und -praxis in unseren modernen vernetzten Informationsumgebungen und spürt Möglichkeiten des Zugangs zu Wissen nach immer bessere Informationen für immer mehr Menschen bereit zu stellen.

Weitere Informationen finden Sie auf http://dgi-info.de/events/dgi-konferenz-erfahrung-reloaded-vom-mundaneum-zum-web-of-everything/

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Pressemitteilung vom 22. Dezember 2015:

Gerald Leitner neuer IFLA Generalsekretär

Der Geschäftsführer des Büchereiverbandes Österreichs, Mag. Gerald Leitner, wurde vom Vorstand des Weltverbandes der Bibliotheken, International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA), einstimmig zum neuen Generalsekretär bestellt. Gerald Leitner hat sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen Kandidaten aus mehr als 20 Ländern durchgesetzt. Er tritt die Position am 1. Mai 2016 an.

Die International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA)  vertritt – als globale Stimme der Bibliotheken - die Interessen des Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationssektors weltweit. Das Hauptquartier ist in Den Haag, Niederlande, daneben betreibt IFLA regionale Büros und Sprachzentren auf allen Kontinenten.

Mehr zur Bestellung unter http://www.ifla.org/node/10073

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Wir stellen vor:

Open Knowledge Foundation Österreich

Die Open Knowledge Foundation Österreich setzt sich für offene Daten, freies Wissen, Transparenz und Beteiligung ein. Um diese Ziele zu erreichen, engagiert sie sich öffentlich für diese Themen und entwickelt einschlägige Technologien, Trainings, Projekte und Veranstaltungen. Die gemeinnützige Organisation ist Teil eines internationalen Netzwerks und vereint Expertise aus verschiedenen Disziplinen und Institutionen wie Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung. Mit einem interdisziplinären Ansatz realisiert sie  Lösungen für komplexe Themen und unterstützt wirtschaftliche Wertschöpfung und eine offene Wissensgesellschaft.

Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit offenen Regierungsdaten (und mit denen, die es noch zu öffnen gilt). Dies sind amtliche Statistiken, Plenarprotokolle, Nebeneinkünfte von Abgeordneten, Haushaltsdaten von Bund, Ländern und Gemeinden und vieles mehr.

Homepage: http://okfn.at

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Lesetipp:

Die ersten Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, Intelligenz-Comptoirs.

von Anton Tantner, Berlin: Wagenbach, 2015

Was heute Suchmaschinen und Auktionsplattformen übernehmen, versprach in der Frühen Neuzeit eine Institution zu leisten: das Adressbüro. Wer etwas kaufen oder verkaufen wollte, Arbeit, Wohnung, eine Dienstbotin oder einen Arzt suchte oder zu vermitteln hatte, konnte dort sein Anliegen gegen Gebühr in ein Register eintragen lassen oder Auszüge aus diesem Register erhalten. Solche Adressbüros gab es in vielen europäischen Städten, etwa in Paris das Bureau d'adresse, in London die intelligence offices, in der Habsburgermonarchie die Frag- und Kundschaftsämter.

Bei dem Buch handelt es sich um eine überarbeitete Fassung von Anton Tantners Habilitationsschrift; es liefert eine Geschichte des Suchen und Findens von Information aus der Perspektive einer Gegenwart, in der wir ohne Google kaum mehr leben zu können glauben und zugleich Privacy und Datenschutz zentrale Anliegen sind.

http://www.amazon.de/Die-ersten-Suchmaschinen-Adressb%C3%BCros-Intelligenz-Comptoirs/dp/3803136547/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1452531932&sr=1-1&keywords=tantner

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Term of the Month:

Hypertext

Texte wie Inhaltsverzeichnisse, Indizes, Querverweise und Fußnoten sowie jedes andere Verweissystem entsprechen funktional einem Hypertext. Die Idee von Hypertext ist mit alten Utopien von der "universellen Bibliothek" verbunden. Daher ist es kein Zufall, dass der Herausgeber der Universalklassifikation Paul Otlet als frühester Pionier des Hypertext gilt.

Der Begriff "Hypertext" geht auf Theodor H. Nelson zurück (Literary Machines, Sausalito: Mindful Press, 1987) und steht für netzwerkartige Textstrukturen in vernetzten elektronischen Dokumenten. Damit ist Hypertext zur Voraussetzung für das World Wide Web geworden, in dem Informationen weltweit miteinander vernetzt werden. Folglich sind auch moderne Services wie Wikipedia oder Facebook und kaum ein Webauftritt ohne Hypertext vorstellbar.

Aber was genau ist Hypertext eigentlich? Hypertext ist ein in informationelle Einheiten fragmentierter Text, der sich dadurch auszeichnet, dass beliebige dieser Einheiten über interne Verweise, die Hyperlinks (kurz "Links"), miteinander verknüpft werden können. Dadurch löst sich die vorgegebene Reihenfolge, in der Informationen in Printmedien angeboten werden, auf. Der Leser sucht sich einen individuellen Weg durch das Informationsangebot von unterschiedlichen Autoren und Quellen, indem er den Hyperlinks folgt. Um zumindest innerhalb einer Website den Überblick nicht zu verlieren, werden Navigationsleisten oder Sitemaps angeboten, die mittels Hyperlinks direkt zu bestimmten Seiten oder Websites führen. Es können auch Texte mit anderen Datentypen wie Bildern verlinkt werden. Damit wird der Hypertext zu Hypermedia erweitert.

Eine technische Voraussetzung für das Verknüpfen stellt die Hypertext Markup Language - HTML dar. Diese enthält neben den Formatanweisungen auch die Hyperlinks für die Internet-Dokumente. Um die verknüpften Texte weltweit aufrufen und in seinem Browser laden zu können, bedarf es eines geeigneten Übertragungsprotokolls, des sogenannten Hypertext Transfer Protocol, das als http:// oder https:// (für verschlüsselte Übertragung) jeder Webseitenadresse (Uniform Resource Locator - URL) vorangestellt wird. Damit können die Web-Server mit den Web-Clients kommunizieren. HTTP wurde zusammen mit den Konzepten HTML und URL ab 1989 am CERN von einem Team um Tim Berners-Lee entwickelt, womit dieser als Begründer des World Wide Web (WWW) betrachtet werden kann.

Neben den technischen müssen auch rechtliche Voraussetzungen erfüllt werden. Es dürfen beim Verlinken keine Urheberrechte verletzt werden (durch unlautere Übernahme fremder Inhalte). Außerdem kann man für die Verlinkung von rechtswidrigen Inhalten zur Verantwortung gezogen werden. Hier hilft allerdings die Haftungsbeschränkung des E-Commerce-Gesetzes (§ 17 ECG), wenn die Rechtswidrigkeit nicht offensichtlich war. Denn das Setzen von Links ist grundsätzlich erlaubt.

"Unter einem "Disclaimer" [Haftungsausschluss] versteht man unter anderem eine ausdrückliche Erklärung mit dem Inhalt, dass für verlinkte Websites nicht gehaftet wird. Nach österreichischem Recht ist ein solcher Disclaimer nicht erforderlich, da ohnehin die gesetzliche Haftungsbeschränkung des § 17 ECG zur Anwendung kommt." (Quelle: https://www.wko.at/Content.Node/Service/Wirtschaftsrecht-und-Gewerberecht/E-Commerce-und-Internetrecht/E-Commerce-allgemein/Haftung_fuer_Links_auf_fremde_Seiten_im_Detail.html )

Google hat erstmals die Verlinkungsstruktur von Hypertext (aus dem World Wide Web) in die Relevanzbewertung seiner Suchmaschine integriert (bekannt als "PageRank-Algorithmus", benannt nach Larry Page), um auf diese Weise eine Rangordnung der gefundenen Dokumente nach Popularität festzulegen. Das Grundprinzip lautet: Je mehr Links auf eine Seite verweisen, umso höher ist das Gewicht dieser Seite. Je höher das Gewicht der verweisenden Seiten ist, desto größer ist der Effekt.

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Redaktionsschluss für die nächsten oegdi-news ist am 8. Februar 2016. Beiträge sind gerne willkommen!

Mit freundlichen Grüßen --- Hermann Huemer.
oegdi-news-Redaktion

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