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MEDIEN
Bei der Pluralform "Medien" denken viele an Organisationen im Bereich der Nachrichten und Unterhaltung wie Fernseh- und Radiosender oder Zeitungsredaktionen und deren Verlage (Printmedien). Da sich deren Informationsprodukte an eine anonyme Masse richten, werden sie auch als "Massenmedien" bezeichnet. Erweitert wird der Begriff durch "Social Media". Das sind Internet-basierte Plattformen wie Facebook oder LinkdIn, die es jedem Nutzer ermöglichen, Inhalte ("Content") zu generieren, fremde Inhalte mit anderen Nutzern zu teilen und mit anderen Nutzern zu kommunizieren. Diese Möglichkeit zur bidirektionalen Kommunikation war der große Sprung vom Web zum Web 2.0.
All diesen Organisationen - Unternehmen wie Plattformen - ist gemein, dass sie aktiv Informationen übertragen bzw. vermitteln. Dabei bedienen sie sich unterschiedlicher Übertragungs-"Medien".
Das Medium im Singular stellt einen Datenträger dar, mit dessen Hilfe Informationen nicht so sehr in direkter, face-to-face-Kommunikation ausgetauscht werden, sondern indirekt über lange Distanzen oder auch über Generationen hinweg. Solche Medien können als Speicher-"Medien" intendiert sein, wie Bücher, Filme oder Compact Disks. Oder sie werden aufgrund einer besonderen Eigenschaft als Träger-"Medium" verwendet, wie zum Beispiel eine leere Hauswand oder elektromagnetische Felder als "Äther" für modulierte Radiowellen.
Im I&D-Wesen werden alle Mittel, mit deren Hilfe Informationserfassung, Informationsbearbeitung, Informationsspeicherung, Informationsübermittlung und Informationsabruf durchgeführt werden können, als Medien bezeichnet.
In der Alltagssprache findet man häufig eine Verquickung der Begriffe "Medien" und "Inhalte", die zusammen ein Dokument bilden. Besonders die verlagstechnisch produzierten Dokumente werden gern als "Medien" bezeichnet (Beispiele: "Medienkoffer", die "Medien" einer Bibliothek). Unter "Multimedia" werden folglich Medien mit audio-visuellen Inhalten neben Texten verstanden. Computer, Smartphone, Disk Player etc. samt ihrer Software bilden hingegen die "elektronischen Medien" (auch "neue Medien").
Der Zugang zu Informationen ist somit an die Verfügbarkeit der Medien/Dokumente gebunden. In Büchern gedruckte Informationen können im Regelfall frei in Bibliotheken gelesen und zu geringen Kosten entlehnt werden. Als Nutzer muss man nur über die jeweilige Sprach- und Lesekompetenz verfügen. "Elektronische Medien" sind nicht mehr ganz so frei verfügbar, insbesondere wenn ihre Inhalte auf Datenbanken beruhen (Beispiel: On-line-Medien der Bibliotheken, eBooks). Originaldokumente von entsprechender Bedeutung werden in Archiven zugänglich gemacht, WENN sie nicht einem schutzwürdigen Interesse wie dem Datenschutz unterliegen.
Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit zum erfolgreichen Umgang mit Medien, um deren Inhalte zielorientiert zu nutzen. Sie ist als Teil der Informationskompetenz zu verstehen.